Autor: N

  • WAS IST Hara?

    Ohne Umschweife: Hara ist die japanische Bezeichnung für die Körpermitte, oder den zentralen Drehpunkt im physischen Körper eines Menschen. In Japan bezeichnet man jemanden, der „in seiner Mitte“ ruht als jemanden mit „Hara“. Anatomisch gesehen liegt dieser Punkt etwa 3-5 Finger weit unter dem Nabel, und wird auch „der Bauch“ genannt. Karlfried Graf Dürckheim beschäftigt sich in seinem gleichnamigen und für alle Interessierten an den asiatischen Kulturen sehr empfehlenswerten Buch ganz ausführlich mit Hara, aber mich beschäftigt es gerade in einer anderen Hinsicht:

    Wenn Hara der menschliche Mittelpunkt ist, und es ja immer mehr von uns gibt, die diesen auf dem Weg des umher Hetzens, des Funktionierens, des Arbeiten-Und-Schlafens und des allgemeinen im Hamsterrad Rennens, verloren haben: haben wir dann nicht unseren Schwerpunkt verloren? Fehlt uns nicht die Verbindung zum Erdkern, der uns mittels der Schwerkraft am sicheren Boden hält? Wo taumeln wir stattdessen herum, wo treibt es uns hin?

    Kein Wunder, finde ich, dass Angst immer allgegenwärtiger ist, haben wir doch unsere Nabelschnur verloren. Nein! Vergessen haben wir sie!

    In allen Kampfsportarten spielt das besagte Hara eine zentrale Rolle – klar, heißt es doch Zentrum. Der Anfang allen Kampf-Trainings ist das Üben der Bewusstmachung des Hara, welches in jedem Land einen anderen Namen hat; Hara ist wie gesagt der japanische Ausdruck.

    Die Grundlage dieser Vorgehensweise ist seit jeher die, dass man ohne in seiner Mitte, in seinem eigenen Schwerpunkt zu ruhen nicht fest mit beiden Beinen auf der Erde stehen kann, und wer das nicht kann, wird beim ersten Schlag einfach umfallen. Und das wars dann.

    Zurück zu uns Allen: Die Nabelschnur ist nicht weg, sie ist da. Immer. Wir müssen alles daransetzen, sie wieder zu aktivieren, mit der Technik oder Methode, die für jeden einzelnen die Beste ist, denn es gibt genug davon: Meditation, Kung Fu, Qigong, Reiki, Yoga…

    Nehmen wir die Verbindung wieder auf.